Der Rat für deutsche Rechtschreibung und die Gesellschaft für deutsche Sprache e. V. haben Kriterien für geschlechtergerechte Sprache veröffentlicht. Demnach ist geschlechtergerechte Sprache anzustreben, jedoch muss diese bestimmte Kriterien erfüllen. Die Kriterien sind: Geschlechtergerechte Sprache muss grammatisch korrekt sein, sachlich korrekt sein, verständlich sein, lesbar sein, vorlesbar sein, eindeutig sein und Rechtssicherheit gewähren, nicht das Erlernen der deutschen Sprache erschweren. Außerdem soll sie im Hinblick auf deutschsprachige Länder mit mehreren Amts- und Minderheitensprachen übertragbar sein.i
Bevor untersucht wird, inwieweit „geschlechtergerechte Sprache“ diese Kriterien erfüllt, ist zunächst zu untersuchen, was überhaupt geschlechtergerechte Sprache ist. Dazu gehört auch eine Untersuchung, inwiefern die verschiedenen Sprachformen, die als „geschlechtergerecht“ bezeichnet werden, überhaupt geschlechtergerecht sind.
Es zeigt sich, dass nur geschlechtsneutrale Sprache uneingeschränkt geschlechtergerecht ist. Angesichts dieses Befundes sollte nicht von „geschlechtergerechter Sprache“ gesprochen werden, sondern von „geschlechtsbetonter Sprache“ und „geschlechtsneutraler Sprache“.
Definition „geschlechtergerechte Sprache“
Für die Beantwortung der Streitfrage „Geschlechtergerechte Sprache verwenden?“ ist es zunächst einmal nötig zu definieren, was überhaupt „geschlechtergerechte Sprache“ ist. Laut Duden handelt es sich bei der Geschlechtergerechtigkeit um die „gerechte Gestaltung des gesellschaftlichen Miteinanders verschiedener Geschlechter , insbesondere bezogen auf wirtschaftliche und politische Belange“. Was „Geschlechtergerechtigkeit“ im Hinblick auf die Sprache bedeutet, wird aber nicht definiert. Wikipedia definiert (Stand 11.08.2022) „geschlechtergerechte Sprache“ wie folgt: „Geschlechtergerechte Sprache bezeichnet einen Sprachgebrauch, der in Bezug auf Personenbezeichnungen die Gleichbehandlung von Frauen und Männern und darüber hinaus aller Geschlechter zum Ziel hat und die Gleichstellung der Geschlechter in gesprochener und geschriebener Sprache zum Ausdruck bringen will“.ii Laut dem Gabler Wirtschaftslexikon (online) verfolgt die Idee, der geschlechtergerechten Sprache, im Schreiben und Sprechen mehrere Geschlechter bzw. Identitäten sichtbar zu machen oder Geschlechtsneutralität umzusetzen und dadurch mit Blick auf männliche, weibliche und nichtbinäre Personen gerecht zu sein.iii In wenigen, einfachen Worten lässt sich die Definition wie folgt zusammenfassen: Texte gelten als „gerecht“, wenn alle Geschlechter sichtbar oder wenn alle Geschlechter unsichtbar sind.iv
Aus den verschiedenen Definitionen gehen die entscheidenden Streitpunkte im Hinblick auf die „geschlechtergerechte Sprache“ hervor. Zum einen ist umstritten, ob sich die Gleichbehandlung nur auf Frauen und Männer beziehen, oder ob sie auch Menschen diversen Geschlechts einbeziehen soll. Strenggenommen müssen alle Geschlechter einbezogen werden. Angesichts der Tatsache, dass Menschen diversen Geschlechts (und ohne Geschlecht) nur einen geringen Prozentsatz der Bevölkerung ausmachen, kann aber die Gleichbehandlung auch auf Frauen und Männer beschränkt werden. Der zweite Punkt ist, ob alle Geschlechter gleichermaßen sichtbar gemacht werden sollen, oder ob die Sprache möglichst neutral gehalten werden soll.
Uneingeschränkte Geschlechtergerechtigkeit muss alle Geschlechter gleich berücksichtigen oder nicht berücksichtigen. Das gilt nicht nur im Nominativ, sondern auch in den anderen Fällen. Außerdem gilt das im Singular ebenso wie im Plural und auch in Verbindung mit einem Pronomen. Und schließlich sollte nicht nur das geschriebene Wort geschlechtergerecht sein, sondern auch das gesprochene und gehörte.
Nur geschlechtsneutrale Sprache ist uneingeschränkt geschlechtergerecht
Es werden zahlreiche Strategien des Formulierens als „geschlechtergerecht“ bezeichnet. Bei genauerem Hinsehen entpuppt sich aber nur eine einzige Strategie als uneingeschränkt geschlechtergerecht, nämlich die geschlechtsneutrale Sprache.
Eine gängige Form ist die Verwendung von Partizipien. So ist beispielsweise statt von „Studenten“ von „Studierenden“ die Rede. An diesem Beispiel lässt sich gut darstellen, dass die Geschlechtergerechtigkeit in den verschiedenen Gebrauchsformen gegeben ist. Gleich ob man „die Studierenden gehen zur Uni“ schreibt oder „das sind die Bücher der Studierenden“ oder „die Professorin hat den Studierenden die Klausuren zurückgegeben“, es sind in jedem Fall gleichermaßen alle Geschlechter gemeint. Kein Geschlecht wird hintangestellt oder herausgehoben. Das gilt auch, wenn ein Possessivpronomen verwendet wird: „Seine Studierenden“ ist ebenso geschlechtergerecht wie „ihre Studierenden“.
Nur bedingt geeignet ist jedoch die Verwendung des Partizip Präsens im Singular, insbesondere in Verbindung mit einem Pronomen. Wenn von „jedem Studierenden“ die Rede ist, kommen nur männliche Studierende in den Blick, bei „jeder Studierenden“ nur die weiblichen. Es müsste als „jedem bzw. jeder Studierenden“ heißen. Dann wären zumindest die männlichen und weiblichen Studierenden bedacht. Die diversen Studierenden müssten sich einer Gruppe zuordnen, weil es für ihr Geschlecht kein eigenes Pronomen gibt. Die Formulierung „jedem bzw. jeder Studierenden“ ist kompliziert. Besser und geschlechtergerechter wäre die Rede von „allen Studierenden“. „Der Studierende“ ist stets ein Mann, „die Studierende“ ist stets eine Frau. Ebenso gut kann man daher „der Student“ oder „die Studentin“ sagen. Eine diverse studierende Person könnte „der Student*“ oder „die Studentin*“ sein, je nachdem, ob sich die studierende Person eher als Mann oder Frau empfindet. Eine diverse studierende Person, die sich weder als Mann noch als Frau empfindet, dürfte sich aber von keiner dieser Wortformen angesprochen fühlen.
Eine gute Möglichkeit, geschlechtsneutral zu formulieren, ist die Verwendung von geschlechtsneutralen Personenbezeichnungen wie z. B. „Mensch“, „Person“, Arbeitskraft“, „Mitglied“ oder „Fan“. Auch „Leserschaft“ und „Bürgerschaft“ sind geschlechtsneutral. Allerdings ist als Einschränkung anzumerken, dass in beiden Worten ein generisches Maskulinum enthalten ist. Für sprachlich ungeübte Menschen ist nicht immer zu erkennen, wann Wörter geschlechtsneutral sind, also nicht gegendert werden können. Alle Mitglieder eines Vereins sind beispielsweise „Mitglieder“. „Mitgliederinnen“ gibt es nicht. Auch wenn geschlechtsneutrale Personenbezeichnungen bei richtiger Verwendung ein guter Weg geschlechtergerechter Sprache sind, sollte doch mit ihnen sparsam umgegangen werden. Sie sind nämlich oftmals steif und abstrakt und stehen einer lebendigen Sprache entgegen.
Ein Versuch, die Sprache gänzlich geschlechtergerecht zu gestalten, ist die „genderfreie“ Sprache. Diese versucht, jegliche Hinweise auf die Zugehörigkeit zu einem Geschlecht zu vermeiden. Alle Geschlechter sind demnach Menschen oder Personen, weshalb bevorzugt die Endung „ens“ oder das Wort „Person“ verwendet wird. Aus „die Schwester“ und aus „der Bruder“ wird „das Geschwister“, im Plural „dens Geschwistens“. Eine „Ehefrau“ oder ein „Ehemann“ ist demnach eine „Eheperson“, ein „Ehepartnens“ oder eine „Paarperson“.v Die „genderfreie“ Sichtweise und Sprache haben sich jedoch nur wenige Menschen zu eigen gemacht und erfordern auch erhebliche, künstlich anmutende Eingriffe in die Sprache. Deshalb wird die „genderfreie“ Sprache im Hinblick auf die verschiedenen Kriterien nicht weiter berücksichtigt.
Allerdings kann an ausgewählten Stellen durchaus von „Menschen“ oder „Personen“ die Rede sein. So könnte beispielsweise die Formulierung „in der Landwirtschaft tätige Personen“ verwendet werden, sofern ein größerer in der Landwirtschaft tätiger Personenkreis gemeint ist.
Das generische Maskulinum: Fehlende Sichtbarkeit von Frauen und diversen Menschen
Das generische Maskulinum ist eine männliche Bezeichnung, die als allgemeiner Oberbegriff („generisch“) verwendet wird. Das grammatische Geschlecht ist stets männlich. Das bedeutet aber nicht, dass das Geschlecht der gemeinten Personen männlich sein muss. Grammatisches Geschlecht und biologisches Geschlecht sind zu unterscheiden. Wenn von „Lehrern“ die Rede ist, dann sind nicht nur Männer gemeint, sondern gleichermaßen Frauen und diverse Menschen. Alle diese Menschen, die den Lehrerberuf ausüben, sind gleichermaßen gemeint. Insofern ist die Formulierung „Frauen und diverse Menschen sind mitgemeint“ irreführend, weil sie annehmen lässt, es seien in erster Linie männliche Lehrer im Blick und darüber hinaus auch weibliche und diverse mitgemeint. Diese sind aber gleichermaßen gemeint.
Ist das generische Maskulinum geschlechtergerecht? Gemäß der Definition, dass alle Geschlechter gleichermaßen sichtbar oder gleichermaßen unsichtbar sein müssen, sicher nicht. Weder werden Frauen sichtbar, noch diverse Menschen. Sichtbar werden nur Männer. Auf der Bedeutungsebene ist aber das generische Maskulinum durchaus geschlechtergerecht. Es sind alle Geschlechter gleichermaßen eingeschlossen. Bei der Verwendung eines generischen Maskulinums spielt das Geschlecht keine Rolle. Insofern wird auch kein Bild einer konkreten Personengruppe heraufbeschworen.
Damit ein generisches Maskulinum von einem gewöhnlichen unterschieden werden kann, bedarf es eines entsprechenden Kontextes, d. h. Zusammenhangs. Es muss deutlich werden, dass eine allgemeine Aussage getroffen wird, die beispielsweise alle Lehrer betrifft und nicht nur männliche. Eine solche allgemeine Aussage ist „Lehrer leiden heutzutage unter einer großen Arbeitsbelastung“. Es ist klar, dass diese Aussage nicht nur männliche Lehrer betrifft, sondern auch weibliche und diverse Lehrer. Auch „Kein Lehrer kann sich einen solchen Schnitzer leisten“ ist nicht geschlechtsspezifisch. Auch wenn weibliche und diverse Lehrer nicht sichtbar werden, sind sie ganz offensichtlich eingeschlossen. Dass das generische Maskulinum alle Geschlechter einschließt, zeigt sich gut bei der Formulierung „Alle neu eingestellten Lehrer sind Frauen“. Obwohl das grammatische Geschlecht der „Lehrer“ männlich ist, ist hier ganz offensichtlich, dass nicht nur männliche Lehrer gemeint sein können. Gemeint sind alle neu eingestellten Personen, die den Lehrerberuf ausüben. Und diese neu eingestellten Personen, die den Lehrerberuf ausüben, sind allesamt Frauen. Die Formulierung „Alle neu eingestellten Lehrerinnen sind Frauen“ wäre Unsinn, weil „Lehrerinnen“ ausschließlich Frauen sind. Neu eingestellte Lehrerinnen können nicht männlich oder divers sein.
Sind ganz konkrete Personen im Blick, wird das generische Maskulinum nicht verwendet. Wenn klar ist, dass eine Lehrkraft weiblich ist, dann ist von einer „Lehrerin“ zu sprechen, nicht von einem „Lehrer“. Wenn eine weibliche Lehrkraft das Klassenzimmer abschließt, dann muss es „Die Lehrerin schließt das Klassenzimmer ab“, nicht „Der Lehrer schließt das Klassenzimmer ab“.vi
Gender-Sternchen, statischer Unterstrich und Gender-Doppelpunkt: Eingeschränkte Sichtbarkeit und Berücksichtigung von Männern
Gender-Sternchen, statischer Unterstrich und Gender-Doppelpunkt geben das aufrichtige Bemühen wieder, alle Geschlechter gleichermaßen zu nennen und auch einzuschließen. Dieses Bemühen ist jedoch nur eingeschränkt von Erfolg gekrönt. In einfachen Texten und bei Verwendung gewöhnlicher Formen ist der Erfolg uneingeschränkt. Im Singular geraten diese Gender-Formen an ihre Grenzen, sobald ein Artikel oder Pronomen verwendet wird. Bei einigen Pluralformen werden die Männer nicht sichtbar gemacht und auf der Bedeutungsebene ausgeschlossen.
Verwenden wir zur Veranschaulichung das Gender-Sternchen. Beginnen wir mit einem einfachen, kurzen Text: „Die Siedlung wurde für Arbeiter*innen errichtet.“ Das Wort „Arbeiter*innen“ nennt alle Geschlechter und es schließt auch alle Geschlechter ein. Das ist uneingeschränkt geschlechtergerecht, sofern diverse Menschen das Sternchen nicht als Degradierung empfinden. Auch das Wort „Lehrer*innen“ ist uneingeschränkt geschlechtergerecht. Sobald aber eine Klasse „von Lehrer*innen“ begleitet wird, fangen die Zweifel an der Geschlechtergerechtigkeit an. Genau genommen handelt es sich bei den „Lehrer*innen“ nämlich um eine weibliche Form („Lehrerinnen“), die durch ein Sternchen getrennt wurde. Also wird die Klasse nur von Lehrerinnen und Lehrkräften diversen Geschlechtes begleitet. „Von Lehrern“ wird die Klasse nicht begleitet, denn dann müsste die Klasse „von Lehrern*innen“ lauten. Bei dieser kleinen Ungenauigkeit kann man aber durchaus ein Auge zudrücken.
Folgender Satz lässt aber erkennen, dass im Singular die Geschlechtergerechtigkeit nur mit Mühe herzustellen ist, sobald sich ein Pronomen findet: „Zu Beginn hat der/die Lehrer*in in der Klasse für Ruhe zu sorgen.“ Selbst die Verwendung von zwei Artikeln führt noch nicht zu uneingeschränkter Geschlechtergerechtigkeit, weil sich die Frage stellt, welcher Artikel die Lehrkräfte diversen Geschlechtes bezeichnet. Müsste nicht auch noch der Artikel „das“ eingefügt werden? Noch schwieriger wird es im Satz „Hast du in den Ferien eine*n Lehrer*in gesehen?“. Hier wird die Geschlechtergerechtigkeit auf Kosten der grammatischen Korrektheit hergestellt. Und vorlesen kann man den Satz auch nicht verständlich.
Nicht geschlechtergerecht sind besondere Pluralformen wie „Jüd*innen“, „Bäuer*innen“ oder „Ärzt*innen“. Letztendlich handelt es sich um weibliche Formen mit eingefügtem Gendersternchen, womit die Männer sprachlich nicht sichtbar gemacht werden und auch nicht eingeschlossen sind. Dieses Manko ließe sich mit einer separaten Nennung aller Geschlechter beheben. Beispielsweise könnte die Formulierung „Bauern, Bäuerinnen und andere Personen, die in diesem Bereich in der Landwirtschaft tätig sind“ gewählt werden. Sie widerspricht aber der Systematik und ist zudem enorm lang und sperrig.vii
Beidnennung: Ausschluss von diversen Menschen
Die Nennung sowohl der männlichen als auch der weiblichen Form wird als Beidnennung, Doppelnennung oder Splitting bezeichnet. „Studenten und Studentinnen“ oder „Studentinnen und Studenten“ macht (auch in ihrer Kurzform Student/-in) sowohl das männliche Geschlecht als auch das weibliche Geschlecht sichtbar. Nicht sichtbar wird jedoch das diverse Geschlecht. Mehr noch: Durch die ausdrückliche Nennung beider Geschlechter werden Menschen diversen Geschlechts auf der Bedeutungsebene ausgeschlossen. „Studenten“ können studierende Menschen jeglichen Geschlechts sein. Sobald aber neben den „Studenten“ auch von „Studentinnen“ die Rede ist, wird deutlich, dass von männlichen und von weiblichen Menschen, die sich im Studium befinden, die Rede ist. Diverse Menschen, die sich im Studium befinden, sind nicht gemeint. Sobald sich auch nur eine diverse studierende Person an einer Universität befindet, kann diese Form des Genderns als diskriminierend empfunden werden.
Bei einer ausführlichen Beidnennung stellt sich das Problem der Reihenfolge. Soll zuerst die männliche Form verwendet werden oder zuerst die weibliche. Eigentlich wird von einer maskulinen Form die feminine abgeleitet. Also müsste es „Lehrer und Lehrerinnen“ heißen oder „Studenten und Studentinnen“. Damit aber nicht der Eindruck einer Vorherrschaft der Männer aufkommt, heißt es oft „Lehrerinnen und Lehrer“ oder „Studentinnen und Studenten“. Dieser Reihenfolge liegt auch die Benimmregel „Ladies first“, also „die Damen zuerst“, zugrunde. Aber gerade durch die Voranstellung der weiblichen Form erfolgt eine Ungleichbehandlung. Die Frau wird vorangestellt, der Mann wird hintangestellt und der diverse Mensch überhaupt nicht berücksichtigt. Wenn der Eindruck einer Hierarchie oder einer Ungleichbehandlung der Geschlechter vermieden werden soll, ist eigentlich der beste Weg, der Reihenfolge keine Bedeutung beizumessen und eventuell die Reihenfolge zu wechseln.
Die Kurzformen – z. B. „Lehrer/in“, Lehrer(in) oder LehrerIn – sind ebenfalls nicht wirklich geschlechtergerecht. Mal abgesehen davon, dass die weibliche Form als Anhängsel angesehen werden kann, sind die Kurzformen im Plural und speziell auch in Verbindung mit Pronomen kaum geschlechtergerecht zu handhaben. Wenn es „Die Lehrer/innen sind auf Klassenfahrt“ heißt, dann sind strenggenommen nur Lehrerinnen im Blick. Wird der Satz gesprochen, dann klingt „Lehrer/innen“ und insbesondere auch „LehrerInnen“ wie „Lehrerinnen“. Kann man bei „Lehrer/innen“ bei dem Schrägstrich eine kurze Sprechpause machen, ist bei „LehrerInnen“ eine Unterscheidung kaum möglich. Die Großschreibung des I ist nicht hörbar. Die Kurzformen eignen sich eigentlich nur dann, wenn nur begrenzter Raum zur Verfügung steht. Aber es ist festzuhalten: Diverse werden nicht genannt und sind auch nicht eingeschlossen.
iVgl. https://www.rechtschreibrat.com/DOX/rfdr_PM_2021-03-26_Geschlechtergerechte_Schreibung.pdf ; https://gfds.de/standpunkt-der-gfds-zu-einer-geschlechtergerechten-sprache/ (jeweils aufgerufen am 17.03.2023. https://www.rechtschreibrat.com/DOX/rfdr_PM_2021-03-26_Geschlechtergerechte_Schreibung.pdf (aufgerufen am 11.08.2022).
iihttps://de.wikipedia.org/wiki/Geschlechtergerechte_Sprache (aufgerufen am 11.08.2022).
iiihttps://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/geschlechtergerechte-sprache-123567 (aufgerufen am 11.08.2022).
ivVgl. Fabian Payr, Von Menschen und Mensch*innen. 20 gute Gründe, mit dem Gendern aufzuhören, Wiesbaden 2021, IX-X.
vBesonders informativ im Hinblick auf genderfreie Formen ist Lann Hornscheidt, Ja’n Sammla, Wie schreibe ich divers? Wie spreche ich gendergerecht? Ein Praxishandbuch zu Gender und Sprache, Hiddensee 2021.
viZum richtigen Gebrauch des generischen Maskulinums siehe Fabian Payr, Von Menschen und Mensch*innen. 20 gute Gründe, mit dem Gendern aufzuhören, Wiesbaden 2021, 3-36. Laut F. Payr gebe es nicht das generische Maskulinum, sondern Maskulina in den verschiedensten Kontexten, die dort eine generische Funktion haben.
viiZur fehlenden Geschlechtergerechtigkeit und zum problematischen Gebrauch der Genderzeichen siehe Fabian Payr, Von Menschen und Mensch*innen. 20 gute Gründe, mit dem Gendern aufzuhören, Wiesbaden 2021, 81-84.