Gegen die Kriminalisierung und moralisch-gesellschaftliche Ächtung von Schwangerschaftsabbrüchen

Das Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung setzt sich seit 2012 gegen die – so seine Sichtweise – von christlich-fundamentalistischen Gruppierungen angestrebte Kriminalisierung und moralisch-gesellschaftliche Ächtung von Schwangerschaftsabbrüchen ein. Es verteidigt das Recht auf eine selbstbestimmte Sexualität und fordert eine aufgeklärte Familienpolitik. Es will, dass alle Menschen in Deutschland ohne Bevormundung und Diskriminierung über ihr Liebesleben und die eigene Familienplanung entscheiden können und bei der Wahrnehmung ihrer Rechte unterstützt werden, unabhängig von ihrer Herkunft, sexuellen und geschlechtlichen Orientierung oder sozialen, ökonomischen und gesundheitlichen Situation.

Protest gegen den „Marsch für das Leben“

Neben seinen Protestaktionen gegen die jährliche Demonstration („Marsch für das Leben“ in Berlin) der „Lebensschützer“ führen seine Bündnispartner regelmäßig Informationsveranstaltungen durch und bieten Beratung rund um die Themen sexuelle Selbstbestimmung, reproduktive Rechte und gesundheitliche Aufklärung.i

Forderungen

Das Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung fordert:

„1. umfassende Information über und den kostenfreien Zugang zu Verhütungsmitteln.

2. kostenfreie Vergabe der „Pille danach“ als Notfallverhütung.

3. uneingeschränkten Zugang zu legalem Schwangerschaftsabbruch und die Streichung des § 218 aus dem Strafgesetzbuch.

4. Ausbildung in den Methoden des Schwangerschaftsabbruchs in den Studiengängen für Medizin.

5. geschlechter- und kultursensible Sexualaufklärung für alle.

6. umfassende rechtliche Anerkennung aller Formen des Zusammenlebens.

7. uneingeschränkte körperliche, sexuelle und reproduktive Selbstbestimmung für alle, insbesondere Frauen, nichtbinäre- und trans*Menschen.

8. soziale und ökonomische staatliche Unterstützung und die notwendige Infrastruktur für alle, die sich für ein Kind entscheiden, damit sie ihre eigene Lebensplanung aufrechterhalten können.“ii

Träger des Bündnisses

Das Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung wird vom Humanistischen Verband Deutschlands (HVD), Familienplanungszentrum Balance, Arbeitskreis Frauengesundheit in Medizin, Psychotherapie und Gesellschaft e. V. und vom Netzwerk Frauengesundheit Berlin getragen. Neben weiteren Verbänden wird das Bündnis auch von Parteien unterstützt, nämlich von Bündnis 90/Die Grünen, Die Linke und Partei Mensch Umwelt Tierschutz (Tierschutzpartei).iii

i Vgl. https://www.sexuelle-selbstbestimmung.de/ (aufgerufen am 30.05.2023).

ii Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung, Unsere Bündniserklärung; https://www.sexuelle-selbstbestimmung.de/buendniserklaerung/ (aufgerufen am 30.05.2023).

iii Vgl. https://www.sexuelle-selbstbestimmung.de/buendnis/ (aufgerufen am 30.05.2023).