Das Verhältnis des Menschen zum Tier ist weitgehend von der Unterordnung des Tieres unter die Bedürfnisse und Interessen des Menschen geprägt. Das war in der Vergangenheit so und ist es bis heute geblieben. Immer wieder wurde und wird dieses Unterordnungsverhältnis mit der biblischen Aussage begründet, dass der Mensch über die Tiere herrschen solle. Aber was für eine Herrschaft ist da im Blick? Ist Willkür erlaubt oder gar eine Gewaltherrschaft oder sind dem Menschen Grenzen gesetzt? Wenn letzteres der Fall ist: Wo liegen im Hinblick auf die Tierversuche die Grenzen?
Das Verhältnis des Menschen zum Tier als biblischer Ausgangspunkt
Auch wenn sich die Gesellschaft in Europa im Vergleich zu den vergangenen Jahrhunderten ausdifferenziert hat, bilden die Anhängerinnen und Anhänger des christlichen Glaubens – in erster Linie katholischer oder evangelischer Konfessionsangehörigkeit – weiterhin die Mehrheit. Das grundlegende Buch des Christentums ist die Bibel, in der die wesentlichen Glaubenstexte enthalten sind. Wenn wir nach Normen suchen, nach denen sich Christinnen und Christen verhalten sollen, dann ist folglich zuerst an die Bibel zu denken. Da Jesus Jude war, dessen Glaubenshorizont insbesondere die weitgehend in hebräischer Sprache verfassten Glaubenstexte umfasste, die sich heute im sogenannten Alten Testament finden, sind für den christlichen Glauben gleichermaßen die alttestamentlichen wie auch die – erst nach Jesu Wirken entstandenen – neutestamentlichen Texte relevant. Allerdings werden weder im Alten noch im Neuen Testament Tierversuche erwähnt. Es gibt also keine Aussage darüber, ob sie zulässig sind oder nicht. Wenn wir uns von der Bibel her dem Thema nähern, dann geht das daher nur auf indirektem Wege, nämlich über Aussagen über das Verhältnis des Menschen zum Tier.
Herrschaft des Menschen über die Tiere: der erste biblische Schöpfungsbericht
Die entscheidende Passage über das Verhältnis des Menschen zum Tier findet sich im ersten biblischen Schöpfungsbericht, wie er im alttestamentlichen Buch Genesis (= erstes Buch Mose) nachzulesen ist. So wird im ersten Kapitel und den ersten Versen des zweiten Kapitels beschrieben (1,1-2,3) wie Gott in sechs Tagen den Himmel und die Erde schuf und am siebten Tag ruhte. Gemäß diesem Bericht schuf Gott am sechsten Tag zunächst die Tiere und dann den Menschen. Der Mensch wird als „Bild Gottes“ bezeichnet, das über die Tiere herrschen solle. Die Herrschaft des Menschen über die Tiere wird aber nicht weiter charakterisiert, so dass sich die Frage stellt, wie sie denn beschaffen sein soll. Ist aus der fehlenden Charakterisierung zu schließen, dass sie der Mensch nach seinem Gutdünken ausgestalten kann und sogar eine Gewaltherrschaft nicht ausgeschlossen ist? Oder sind dem Menschen Grenzen gesetzt, hat er sich an bestimmten Leitlinien zu orientieren?
Zunächst einmal ist bemerkenswert, dass alle einzelnen Schöpfungsschritte mit „Gott sah, dass es gut war“ abgeschlossen werden. Es ist also festzuhalten, dass das Geschaffene nicht als Misslungenes, etwas zu Verbesserndes dargestellt wird, sondern als etwas, was gut ist. Die spätere Sintflut hat dementsprechend auch nicht damit zu tun, dass Gott seine Schöpfung vernichten wollte, sondern damit, dass der Mensch nach der Vertreibung aus dem Paradies boshaft war. Fern von Gott gestaltete er sein Leben nach eigenem Belieben, missfiel in seinem Verhalten aber Gott. Wenn der Mensch über die Tiere herrschen soll, dann ist also festgelegt, dass dies im Rahmen der guten Schöpfungsordnung erfolgen soll.
Herrschaft nach göttlichen Maßstäben
Die Formulierung „Bild Gottes“ ist in engem Zusammenhang mit der Herrschaft zu sehen. Der Zusammenhang von Bild und Herrschaft wird an Münzen deutlich: Das Bild einer Herrscherin oder eines Herrschers auf einer Münze gibt zu erkennen, dass sich deren bzw. dessen Herrschaft über den Gültigkeitsbereich der Münze erstreckt. Das Bild ist nicht mit der Herrscherin oder dem Herrscher identisch und sieht dieser bzw. diesem auch nicht unbedingt ähnlich, bezüglich der Herrschaft besteht jedoch eine Übereinstimmung. Wenn der Mensch also „Bild Gottes“ ist, dann ist er nicht mit Gott identisch, sieht diesem auch nicht ähnlich – auch wenn Gott in der Bibel durchaus menschliche Züge tragen kann -, sondern hat wie Gott Herrschaftsbefugnisse inne. Im Gegensatz zu Gott ist er jedoch nicht Schöpfer, sondern Geschöpf und bleibt so Gott untergeordnet. Im Hinblick auf die Herrschaft bedeutet das, dass diese sich daran auszurichten hat, wie Gott herrscht.
Auch wenn der biblische Gott, insbesondere der des Alten Testaments, durchaus gewalttätig werden kann, so ist die Ausübung der Gewalt kein Grundzug Gottes. Vielmehr wird Gott als barmherzig oder gnädig beschrieben. Wenn Gott gewalttätig wird, dann erfolgt das meist, wenn ihm etwas entgegengesetzt ist, seien es Mächte, Geschehnisse oder Verhaltensweisen. Für die menschliche Herrschaft über die Tiere bedeutet das, dass sie sich nicht die Gewalt als Maßstab nehmen soll, sondern die Barmherzigkeit.
Tiere nutzen, aber nicht quälen
Das Verhältnis des Menschen zum Tier war in der Antike ambivalent: Zum einen war das Tier sein enger Gefährte und er nutzte es, so gut er konnte, zum anderen war es aber auch sein Feind, wenn es giftig war oder ihn insbesondere in der Dunkelheit der Nacht bedrohte. Es ist also zwischen Nutztier (z. B. Schaf oder Rind) und Gifttier (z. B. Schlange oder Skorpion) oder Raubtier (z. B. Schakal oder Löwe) zu unterscheiden. Die Nutzung von Tieren wird in der Bibel vorausgesetzt und gemeinhin auch nicht kritisiert. Tiere dürfen verspeist, gemolken, geschoren oder anderweitig für menschliche Ernährung, Kleidung oder Gebrauchsgegenstände genutzt werden. Und schließlich ist es auch erlaubt, sie dafür zu verwenden, dass sie für die Menschen Arbeiten verrichten, beispielsweise das Feld pflügen. Zwar gibt es Ausnahmen, die meist kultisch begründet werden, z. B. Speisegebote, diese stellen jedoch das grundsätzliche Recht auf Nutzung nicht infrage.
Wenn es im Buch Genesis (9,2) heißt, dass sich auf alle Tiere Furcht und Schrecken vor dem Menschen legen soll, dann ist damit nicht gesagt, dass Menschen Tiere nach Gutdünken behandeln und quälen dürfen. Vielmehr wird eine ausdrückliche Verbindung zu den Tieren als Nahrungsquelle hergestellt, d. h. Furcht und Schrecken beziehen sich auf die Schlachtung. Das Verhältnis zwischen Mensch und Tier ist also vom natürlichen Prinzip des „Fressens und Gefressenwerdens“ geprägt, mit dem Unterschied, dass der Mensch das Tier nicht reißen und mit seinem Blut verschlingen soll. Vielmehr soll das Tier ausbluten, der Mensch also vor dem Essen innehalten und sein Handeln bedenken. Ein Hinweis darauf, dass das Tier in die Sorge des Menschen gestellt ist.i
Dass sich die Barmherzigkeit Gottes nicht nur auf Menschen, sondern auch auf Tiere bezieht, geht insbesondere aus Psalm 36 (Vers 7) hervor. Dort heißt es mit Blick auf Gott: „Mensch und Tier rettest Du, JHWH (= Gott)“. Die „Rettung“ beinhaltet nicht nur die Rettung vor Gefahr oder Peinigung, sondern auch die Fürsorge: das Versorgen mit Speise und Trank und grundsätzlich die Sorge um das Wohlergehen. Es ist hier nicht der tyrannische, nach Gutdünken handelnde Herrscher im Blick, sondern der gütige, auf das Wohl seiner Untertanen bedachte Herrscher. Ein solches Herrscherbild ist auch zugrunde gelegt, wenn der Mensch als „Bild Gottes“ bezeichnet wird. Von diesem Herrschaftsverständnis her erklären sich erste Ansätze des Tierschutzes, zu denen auch die Ermahnung im Buch Deuteronomium (= fünftes Buch Mose; 25,4) gehört, einem dreschenden Rind nicht das Maul zu verbinden. Das Rind darf zwar vom Menschen für die Verrichtung von Arbeit herangezogen werden, muss aber dafür auch die notwendige Menge Futter zu sich nehmen können.ii
Der „Tierfrieden“
Ein Grundzug der Bibel ist, dass die Aussagen zwar auf bestehenden Verhältnissen gründen, diese jedoch nicht als unumstößlich dargestellt werden. Vielmehr werden aus der Sehnsucht nach besseren Verhältnissen heraus paradiesische Zustände geschildert. Diese werden nicht nur als Wunschvorstellung, sondern als dem göttlichen Plan entsprechend verstanden, wobei dessen Umsetzung als gewiss angesehen wird. Eine solche paradiesische Vorstellung ist der Friede zwischen Mensch und Tier und auch der Tiere untereinander, wie er im Buch des Propheten Jesaja im 11. Kapitel, Vers 6-8 geschildert wird: „Dann wohnt der Wolf beim Lamm, der Panther liegt beim Böcklein. Kalb und Löwe weiden zusammen, ein kleiner Knabe kann sie hüten. Kuh und Bärin freunden sich an, ihre Jungen liegen beieinander. Der Löwe frisst Stroh wie das Rind. Der Säugling spielt vor dem Schlupfloch der Natter, das Kind streckt seine Hand in die Höhle der Schlange.“ Zwar fällt auf, dass das Schwergewicht dieser Schilderung darauf liegt, dass der Schrecken der Raubtiere und Schlangen für Mensch und Nutztiere verloren geht, jedoch kann die Friedensvorstellung auch auf das Verhältnis des Menschen zu den Tieren übertragen werden: Der Mensch verliert den Schrecken für die Tiere, tötet und quält sie nicht mehr.iii
Der „Tierfriede“ stellt einen Zustand des Heils dar, eine Zielvorstellung. Als solche gibt er eine Richtung an, in die sich das Dasein auf Erden verändern soll und wird. Für die Tierversuche bedeutet das, dass wenigstens diejenigen Versuche, die für die Tiere Leid mit sich bringen, zu reduzieren und mindestens auf lange Sicht hin zu verbieten sind. Grundsätzlich ist immer abzuwägen, ob der aus den Versuchen resultierende Nutzen für den Menschen wirklich das angewandte Maß an Gewalt, das den Versuchstieren angetan wird, rechtfertigt.iv
Die Position der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zu Tierversuchen
Das Thema des Tierschutzes und der Tiergerechtigkeit wurde spätestens seit den 1980er Jahren von Seiten der Evangelischen Kirchen in Deutschland und den Mitgliedskirchen – oft in ökumenischer Zusammenarbeit – in verschiedenen Zusammenhängen immer wieder behandelt. Wohl aufgrund erheblicher Meinungsverschiedenheiten fehlte aber weiterhin ein Beitrag, der sich grundlegend mit dem Verhältnis des Menschen zum Tier befasste. 1991 wurde diese Lücke geschlossen, indem der Wissenschaftliche Beirat des Beauftragten für Umweltfragen des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) den Diskussionsbeitrag „Zur Verantwortung des Menschen für das Tier als Mitgeschöpf“ veröffentlichte.v
Zunächst einmal wird auf die Unterschiede, ja Gegensätze in den Auffassungen über Tierversuche hingewiesen, die sich nicht vollständig ausräumen ließen: „Wer […] der Nutzung von Tieren bis hin zu ihrer Tötung durch die Menschen zustimmt, der wird sich prinzipiell auch nicht gegen Tierversuche wenden. Wer hingegen […] die Rechtfertigungsgründe für die Tötung von Tieren sehr restriktiv faßt und die Tötung nur zur Abwehr von Gefahren und zur Deckung des elementaren Lebensbedarfs zuläßt, der wird Tierversuche nur in äußerst begrenztem Umfang oder überhaupt nicht akzeptieren. Bei Fortbestehen dieses Dissenses, auch in der Kirche, ist das Maß der Übereinstimmung gleichwohl groß“.
Im Folgenden werden die wesentlichen Übereinstimmungen genannt: „Die Zahl der Tierversuche muß so weit wie möglich gesenkt werden. Darum sind der Einsatz von Ersatzmethoden (wie Tests an Zellkulturen) und die Forschung an solchen Ersatzmethoden voranzutreiben. Vor allem müssen in der Genehmigungspraxis entschieden höhere Anforderungen an den Versuchszweck gestellt werden als bisher. […] Schmerzen und Leiden müssen bei den Versuchstieren auf das unvermeidliche Maß eingeschränkt werden. Bei Tierversuchen werden immer noch zu viele und zu sensible Tiere eingesetzt.“vi
Es wird also deutlich, dass es in der Evangelischen Kirche im Hinblick auf Tierversuche erhebliche Meinungsverschiedenheiten gibt. Trotz der Meinungsverschiedenheiten lassen sich allerdings auch Übereinstimmungen ausmachen. Diese stellen im Kern die Forderung nach einer restriktiveren Handhabung der Tierversuche dar.
Die Position der Katholischen Kirche zu Tierversuchen
Die wesentlichen Glaubensgrundlagen der Katholischen Kirche finden sich im Katechismus. In den Paragrafen 2415-2416 wird dargelegt, dass das siebte Gebot (= „Du sollst nicht stehlen“) verlange, die Unversehrtheit der Schöpfung zu achten. Da auch die Tiere Geschöpfe Gottes seien, schuldeten ihnen die Menschen
Wohlwollen. Paragraf 2417 befasst sich dann mit der Herrschaft des Menschen über die Tiere und legt dar, was dem Menschen im Rahmen dieser Herrschaft erlaubt. Gott hat die Tiere unter die Herrschaft des Menschen gestellt, den er nach seinem Bild geschaffen hat (vgl. Gen 2, 19-20; 9,1-14). Somit darf man sich der Tiere zur Ernährung und zur Herstellung von Kleidern bedienen. Man darf sie zähmen, um sie dem Menschen bei der Arbeit und in der Freizeit dienstbar zu machen. Medizinische und wissenschaftliche Tierversuche sind in vernünftigen Grenzen sittlich zulässig, weil sie dazu beitragen, menschliches Leben zu heilen und zu retten.
Es fällt in der deutschen Übersetzung des Katechismus der Katholischen Kirche das Wort „weil“ auf: „Medizinische und wissenschaftliche Tierversuche sind in vernünftigen Grenzen sittlich zulässig, weil sie dazu beitragen, menschliches Leben zu heilen und zu retten.“ Damit wird Tierversuchen von vornherein eine fast unbeschränkte Legitimation verliehen. Dies entspricht dem französischen Originaltext des Katechismus, wo sich das Wort „puisque“ (= „weil“) findet. In dieser Fassung ist der Katechismus am 16. November 1992 in Paris der Öffentlichkeit vorgestellt worden. Als ihn am 7. Dezember der Papst Johannes Paul II. formell der Christenheit übergab, lag er in italienischer, spanischer und englischer Sprache vor. Weitere Übersetzungen in andere Sprache folgten. Der offizielle lateinische Text erschien ein wenig später. Dadurch konnten Erfahrungen einfließen, die sich beim Prozess der Übersetzungen ergeben hatten. 1997 wurde der Text jedoch revidiert und in der französischen Ausgabe das Wort „puisque“ (= „weil“) durch das Wort „pourvu que“ (= „wenn“) ersetzt. Dem entspricht das Wort „si“ der offiziellen lateinischen Fassung. Demnach sind medizinische und wissenschaftliche Tierversuche nur dann in vernünftigen Grenzen sittlich zulässig, wenn sie dazu beitragen, menschliches Leben zu heilen und zu retten. Die Änderung der Formulierung ist also fälschlicherweise nicht in den deutschen Text übernommen worden.vii
Auf Grundlage der revidierten Textfassung schreibt Papst Franziskus I. in seiner Enzyklika „Laudato si‘ – Über die Sorge für das gemeinsame Haus“, dass der Katechismus lehre, dass Tierversuche nur dann legitim sind, wenn sie in vernünftigen Grenzen bleiben und dazu beitragen, menschliches Leben zu heilen und zu retten. Er erinnere mit Nachdruck daran, dass die menschliche Macht Grenzen hat: Es widerspreche der Würde des Menschen, Tiere nutzlos leiden zu lassen und zu töten. Jede Nutzung und jedes Experiment verlange Ehrfurcht vor der Unversehrtheit der Schöpfung.viii
i Vgl. Christoph Dohmen: Mitgeschöpflichkeit und Tierfriede, Bibel und Kirche 60/1 (2005), S. 26-31; Bernd Janowski: Tiere als Opfer und Mitgeschöpfe im Alten Testament, Bibel und Kirche 60/1 (2005), S. 32-37; Peter Riede: Geschaffen – anvertraut – bewundert. Die biblische Tierwelt als Spiegel des Menschen, Bibel und Kirche 71/4 (2016), S. 202-206. Gen 1,1-2,3 entsprechende Aussagen finden sich auch in Psalm 8.
ii Vgl. Matthias Dietrich: Was heißt „Gott rettet Tiere“?: Eine Interpretation von Ps 36,7b auf dem Hintergrund der einschlägigen alttestamentlichen Aussagen, München 2001, mit Zitat.
iii Vgl. Christoph Dohmen: Mitgeschöpflichkeit und Tierfriede, Bibel und Kirche 60/1 (2005), S. 26-31, mit Zitat.
iv Vgl. Heinrich W. Grosse: Christliche Verantwortung und Experimentelle Medizin. Versuche mit und am Menschen, Tierversuche, ALTEX 19/4 (2002), S. 195-202.
v Zur Entstehungsgeschichte des Diskussionsbeitrags und zu den Diskussionen siehe Stefan Schleißing, Herwig Grimm: Tierethik als Thema der Theologie und des kirchlichen Handelns, Kirchliches Jahrbuch für die Evangelische Kirche in Deutschland 2010, 137 (2012), S. 45-86. Mit der Herrschaft des Menschen über die Tiere befasste sich bereits 1985 die Gemeinsame Erklärung des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Deutschen Bischofskonferenz mit dem Titel „Verantwortung wahrnehmen für die Schöpfung“, in der es heißt: „Innerhalb der Schöpfungsordnung kommt dem Menschen in Unterscheidung von den Mitgeschöpfen eine Sonderstellung zu. ‚Macht euch die Erde untertan und herrscht über alle Tiere!‘, so läßt sich der göttliche Weltauftrag in knapper Form wiedergeben. Die beiden Schlüsselworte ‚untermachen/unterwerfen‘ und ‚herrschen‘ müssen weit behutsamer gedeutet werden, als dies vielfach geschah. Sie dürfen nicht im Sinne von ‚Unterdrückung‘ und ‚Ausbeutung‘ verstanden werden.“ Die Gemeinsame Erklärung findet sich im Internet unter https://www.ekd.de/umwelt/tier_1991_anhang.html (19.05.2017).
vi Der Diskussionsbeitrag „Zur Verantwortung des Menschen für das Tier als Mitgeschöpf“, aus dem die Zitate entnommen sind, findet sich im Internet unter https://www.ekd.de/EKD-Texte/tier_1991_tier4.html (19.05.2017).
vii Vgl. Kurt Remele: Die Würde des Tieres ist unantastbar: eine neue christliche Tierethik, Kevelaer 2016, S. 125-135. Zur Entstehung des Katechismus siehe http://www.kathpedia.com/index.php?title=Katechismus_der_Katholischen_Kirche. Der Katechismus der Katholischen Kirche ist in den verschiedenen Sprachen zugänglich unter http://www.vatican.va/archive/ccc/index_ge.htm (jeweils 19.05.2017).
viii Vgl. http://www.dbk-shop.de/media/files_public/yyyfrpbvvhi/DBK_202.pdf (19.05.2017).